Das Fragment des Caesar-Romans entstand 1938 und 1939 im dänischen Exil. Brecht hatte allen Grund, sich im Exil mit den Zusammenhängen von Politik und Geschäft, Sieg und Niederlage, Heldentum und Ökonomik zu beschäftigen. Die römische Geschichte und Literatur lieferten ihm reichliches Material. »Die Dialektik des Caesar-Romans äußert sich darin«, schreibt Hans Mayer, »daß die verklärende Geschichtsschreibung des nachgeborenen Historikers bei der Quellensuche immer unangenehmer beeinträchtigt wird durch die Beichte von Caesars Bankier und die Aufzeichnungen des Hausverwalters Rarus. Die Apologetik wird mit Ökonomik kontrastiert. Das Abenteuer Caesar spiegelt sich im Kalkül des mächtigen Bankiers ebenso wie in den häuslichen Miseren und Transaktionen des Generals, Politikers, Schriftstellers.«